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Schnarchschiene- worauf achten

Wer eine Schnarchschiene kaufen will, wird feststellen, dass er die Qual der Wahl hat, denn Schnarchschiene ist nicht gleich Schnarchschiene. Bei der Auswahl spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Körperliche Voraussetzungen, persönliche Vorlieben und weitere Überlegungen können die Kaufentscheidung beeinflussen.

Anpassung je nach gewähltem Modell

Je nachdem, welche Art von Schiene man auswählt, funktioniert die Anpassung anders. Mit Anpassung ist die Einstellung des Vorschubs gemeint. Es gibt insgesamt zwei Kategorien von Schienen, die beide den Unterkiefer nach vorne verlagern, um die erwünschte Wirkung zu erzielen.

Bei zweiteiligen Schienen funktioniert dies über Bänder, die den gewünschten Zug ausüben. Über diese Verbindungsstücke kann die Schiene stufenweise enger gestellt werden. Ein Nutzer, der flexibel bleiben will bei der Einstellung des Vorschubs und eine besonders sanfte Eingewöhnung wünscht (durch stufenweise Verstärkung), wird sich vielleicht für eine zweiteilige Schiene entscheiden.

Zur Anpassung der einteiligen Schienen gibt es viele Erklärvideos, schließlich ist hier ein wenig Action geboten. Einteilige Schienen werden ins Wasserbad geworfen, die Temperatur gemessen – und dann heißt es „zubeißen“! Boil and bite heißt das Verfahren, mit dem die Schiene durch Daraufbeißen individuell geprägt wird. Dies erfordert etwas Geschick. Der Nachteil der Methode ist, dass eine Neuanpassung zwar möglich ist (für den Fall, dass der gewählte Vorschub doch nicht passt), unendlich oft lässt sich die Prägung jedoch nicht wiederholen. Bei dieser Art von Schiene kann jeder für sich entscheiden, ob er boil and bite durchführen möchte und ob er in der Lage ist, mit Hilfe der Anleitung den Vorschub richtig einzustellen.

Gewöhnung an die Schiene

Die meisten Anwender haben anfänglich Kieferspannungen, die jedoch mit der Zeit weniger werden. Das Ziehen im Gebiss ist unbedenklich. Im günstigsten Fall toleriert man es anfangs eine Weile und ist danach mit seiner Schnarchschiene wunschlos glücklich! Zu beachten ist bei der Auswahl des Modells, dass diejenigen Schienen, die eine Seitwärtsbewegung des Kiefers erlauben, auch viel weniger störende Empfindungen verursachen. Dementsprechend kann man, wenn man Sensibilität im Bereich des Gebisses befürchtet, sich gleich für ein Modell mit der größtmöglichen Seitwärtsbeweglichkeit entscheiden.

Größe und Passform – welche Schiene trägt sich angenehm?

Damit die Therapie gegen das Schnarchen nachhaltig ist, das heißt, dass sie langfristig durchgeführt werden kann, wird ein hoher Tragekomfort angestrebt. Am angenehmsten trägt sich für die meisten eine Schiene in der kleinstmöglichen Größe. Daher sollte man entsprechend auswählen, indem man auf die Größenangaben bei den Produkten achtet. Was die Passform betrifft, zeigt sich in der Praxis, dass viele Nutzer die flach gebauten Schienen spontan als angenehmer empfinden. Eine flache, „schlanke“ Bauweise gibt es oft bei einteiligen Schienen. Hier gilt es abzuwägen, denn es kann sein, dass voluminöser aussehende Schienen stabiler sitzen und weniger verrutschen.

Warum genau schnarcht man und welche Schiene passt zur Schnarchursache?

Manche Schnarcher wissen aus Erfahrung, dass ihr Schnarchen ganz stark damit zusammenhängt, dass der Mund nachts immer offen ist. Dann kann es sinnvoll sein, einen Einteiler auszuwählen beziehungsweise eine Schiene, die mit dem Hinweis gekennzeichnet ist: “Mundatmung: nein/eingeschränkt”. Entsprechende Modellbeispiele finden Sie unter schnarchschiene Testsieger. Achten Sie auf die Kategorien “Schnarchtyp” (Schnarchen bei offenem Mund) und “Mundatmung”. In solchen Fällen hilft eine Schiene den Mund zu schließen und kann eventuell auch nur mit einem geringen Vorschub verwendet werden.

Wie hoch will man im Preis gehen – welche Ziele hat man?

Die Entscheidung für eine bestimmte Preiskategorie sollte ebenfalls gut überdacht werden. Es kommt darauf an, was der Anwender mit der Schiene vorhat. Wer erstmals eine Schnarchschiene testen will, wird sich vielleicht eine Einsteigerschiene im niedrigen Preissegment zulegen. Herstellungsbedingt sind dies oft die einteiligen Schienen. Ob es nun sinnvoll ist, zu Testzwecken eine extrem günstige Schiene zu wählen, die nicht wirklich zufriedenstellend ist, ist die andere Frage.

Wer sich schon sicher ist, dass er dauerhaft eine Schiene verwenden will, wird sich wohl sofort für eine Schiene im gehobeneren Preissegment entscheiden. Tatsächlich sind die teuren Schienen nicht grundlos teuer, sondern es stecken spezielle Vorteile dahinter. In die Überlegung, welche Schiene ihren Preis wert ist, sollte auch mit einfließen, dass sich die hochwertigen Schnarchschienen wegen ihrer Langlebigkeit besser amortisieren.

Erstattung durch die Krankenkasse

Es war eine gute Nachricht für alle, die an krankhaftem Schnarchen leiden: Endlich sind Schnarchschienen Kassenleistung geworden! Informieren Sie sich in Schnarchschiene Krankenkasse, wie man über die gesetzlichen Krankenkassen erfolgreich an eine Schnarchschiene kommt. Damit sich die Mühe lohnt (Arztbesuche usw.) und man mit der Schiene letztlich auch glücklich wird, empfiehlt es sich, vorab mittels einer günstigen selbst gekauften Schnarchschiene einen Anwendungstest zu machen.

Starke Schnarcher (schwergradige obstruktive Schlafapnoe)

Die Wirksamkeit von Schnarchschienen ist wissenschaftlich bewiesen. Prinzipiell eignen sich die Schienen nicht nur gegen Schnarchen, sondern auch gegen obstruktive Schlafapnoe (krankhaftes Schnarchen mit Atemstillständen und Weckreaktionen). Doch es gibt eine Einschränkung: je schwerwiegender die obstruktive Schlafapnoe ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass eine Schnarchschiene das Problem völlig beseitigen kann. Hat ein Schnarcher mehr als 30 Atemstillstände pro Stunde, ist die Schlafapnoe schwergradig und der Betroffene muss mit ziemlicher Sicherheit eine CPAP-Therapie machen.

Die Wirksamkeit von Schnarchschienen ist

  • geringer bei einer sehr schweren obstruktiven Schlafapnoe
  • größer, je mehr der Schnarcher in Rückenlage schnarcht

Viele kennen es von sich selbst oder von ihrem Partner: in Rückenlage wird am meisten geschnarcht. Dieser Effekt ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Auch für die obstruktive Schlafapnoe trifft dies zu, denn in Rückenlage kommt es auch am häufigsten zu Atemstillständen. Doch was hat das mit den Schnarchschienen zu tun? Schnarchschienen wirken besonders gut gegen Schnarchen in Rückenlage und die “positionsbedingte” oder “lageabhängige” Schlafapnoe. Wer von sich selbst weiß, dass er fast ausschließlich in Rückenlage schnarcht, hat mit einer Schnarchschiene grundsätzlich gute Erfolgsaussichten.

Verwendung der Schnarchschiene im Rahmen einer Kombitherapie

Es mag zunächst erstaunen, aber es gibt viele CPAP-Maskenträger, die zusätzlich zur Maske auch mit einer Schnarchschiene schlafen. Der Kombieffekt ist aus Sicht dieser Anwender dermaßen wirkungsvoll und der Schlaf so erholsam, dass zwei Hilfsmittel zugleich verwendet werden. Eine CPAP-Maske von der Krankenkasse zu erhalten ist bei obstruktiver Schlafapnoe ganz einfach, denn die CPAP-Therapie ist die traditionelle Standardtherapie. Die Schiene als zweites Hilfsmittel ist dementsprechend meist eine Selbstzahlerschiene aus dem Handel, da nicht beides von der Krankenkasse übernommen wird.

Die Zahnsituation

Die Schnarchschiene liegt auf den Zähnen auf und wird von den Zahnreihen in Position gehalten. Daher spielt das Vorhandensein von Zähnen eine große Rolle für das Tragen einer Schiene. Es sollten mindestens 10 Zähne sein (möglichst: fünf links, fünf rechts). Schnarchschienen können getragen werden auch mit

  • fest verankerten, stabilen Brücken, Teil- oder Vollkronen
  • fest verankerten, stabilen Prothesen und Implantaten

Fazit

Schnarchschienen wurden in der Vergangenheit kontinuierlich aufgewertet und sind nun offiziell die Zweitlinien-Therapie bei obstruktiver Schlafapnoe (nach Ausschluss einer CPAP-Therapie). Sie sind nun unbestritten in der Therapie der obstruktiven Schlafapnoe angekommen. Wichtig beim Patienten ist die Motivation, die er mitbringt. Die Motivation ist meist schon allein deshalb vorhanden, weil viele Menschen mit leichter bis mittelstarker Schlafapnoe keine CPAP-Maske tragen möchten.

Oft scheint die CPAP-Maskentherapie nicht zum gewünschten Lifestyle zu passen, daher kann es bei dem großen Leidensdruck infolge des Schnarchens – für den Partner und den Schnarcher selbst – eine große Motivation darstellen, eine unauffällige Schiene im Mund verschwinden zu lassen. Wer sich dann bei der Auswahl der Schiene Mühe gibt und darüber hinaus Geduld mitbringt für die ersten Schritte sowie eventuelle Optimierungen, hat eine gute Chance auf Erfolg mit seiner Schnarchschiene



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